Fluglärm schädigt die Gefäße
(aus einem Artikel vom 20.2.17 in der Frankfurter Rundschau)
Kardiologen der Universitätsmedizin Mainz haben in einer Studie die molekularen Mechanismen entschlüsselt, die zu einer Schädigung der Gefäße durch Fluglärm führen.
In dieser viertägigen Studie wurden an Mäusen die Auswirkungen zweier verschiedener Lärmquellen untersucht: Fluglärm und normaler Umgebungslärm mit jeweils identischer Schallintensität.
Es stellte sich heraus, dass Fluglärm bereits innerhalb eines Tages
- die Gefäße schädigte,
- eine Überempfindlichkeit gegenüber gefäßverengenden Substanzen verursachte,
- einen deutlichen Anstieg des Stresshormonspiegels im Blut hervorrief,
- und damit zu temporärem Bluthochdruck führte.
Verantwortlich war die vermehrte Bildung von freien Radikalen als Folge des Fluglärms.
Die Forscher identifizierten zwei Enzyme für die vermehrte Bildung zweier Radikale:
(Hier ein kleiner Lungenfunktionstest: einatmen und ohne Unterbrechung laut lesen J)
Nicotinamidadeninnukleotidphosphat-Oxidase und Stickstoffmonoxid-Synthase.
Interessant ist folgendes Zitat aus dem Artikel:
„Waren die Mäuse hingegen während der vier Tage mit dem gleichen Pegel an Umgebungslärm konfrontiert, so hatte das keinen negativen Effekt auf die Gefäße.“
Hiermit gibt es einen neuerlichen wissenschaftlichen Baustein dafür, dass Fluglärm krank macht!
In weiteren Studien sollen die Auswirkungen von Straßen- und Schienenlärm untersucht werden.
Nun, das Ergebnis kann man sich auch unwissenschaftlich schon in etwa zusammenreimen…
Seltsam finde ich allerdings den Zweck der beschriebenen Studie: Man hofft, dass die gewonnenen Erkenntnisse zur Entwicklung von MEDIKAMENTEN führen, die den durch Lärm verursachten Effekt abschwächen. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: der Lärm darf bleiben – es gibt hoffentlich bald eine pharmazeutische Lösung, und damit kein Problem, sondern ein zu vernachlässigendes Problemchen.
Happy Qi!